Yardie
Der Film „Yardie“ zeigt die Welt von Dennis „D“ Campbell, der als Kind seinen Bruder Jerry Dread verliert. Inmitten eines brutalen Bandenkriegs in Jamaika hofft Jerry, durch Musik Frieden zu schaffen. Doch sein Plan scheitert, als er während einer Versöhnungsfeier erschossen wird. Dieser Moment verändert Ds Leben für immer. Zehn Jahre später arbeitet er als Vollstrecker für den Gangster King Fox und wird nach London geschickt, um einen Drogendeal abzuwickeln. Dort begegnet er Yvonne, seiner Jugendliebe, die mit ihrer Tochter Vanessa vor der Gewalt aus Jamaika geflohen ist. Obwohl sie ihn nicht zurückhaben will, gewährt sie ihm eine zweite Chance.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Aml Ameen, Sheldon Shepherd, Stephen Graham (Schauspieler)
- Idris Elba(Regisseur) - Martin Stellman(Autor) - Gina Carter(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 16 Jahren
Doch Ds Vergangenheit holt ihn ein. Alte Feinde erkennen ihn, und sein Verlangen nach Rache wächst. Als er erfährt, dass Clancy, der Mörder seines Bruders, sich ebenfalls in London aufhält, setzt er alles daran, ihn zu finden. Gleichzeitig gerät er in einen Konflikt mit mächtigen Gangstern, die seine Pläne durchkreuzen. Während er zwischen Rache, Loyalität und einem Neuanfang schwankt, droht er alles zu verlieren. Wird es ihm gelingen, mit der Vergangenheit abzuschließen, oder reißt ihn seine Wut endgültig in den Abgrund?
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
„Yardie“ ist ein britischer Kriminalfilm aus dem Jahr 2018 und markiert das Regiedebüt von Idris Elba. Die Hauptrollen übernehmen Aml Ameen als Dennis „D“ Campbell, Shantol Jackson als Yvonne und Stephen Graham als Rico Grimes. Weitere Darsteller sind Fraser James als Piper, Sheldon Shepherd als King Fox und Everaldo Creary als Jerry Dread. Das Drehbuch stammt von Brock Norman Brock und Martin Stellman, während Gina Carter und Robin Gutch als Produzenten tätig waren. Die Filmmusik komponierte Dickon Hinchliffe, bekannt als Gitarrist und Violinist der Band Tindersticks. Die Kameraarbeit übernahm John Conroy, den Schnitt verantwortete Justine Wright. Der Film hat eine Laufzeit von 102 Minuten und erhielt eine FSK-16-Freigabe.
Die Dreharbeiten begannen im Mai 2017 und fanden in London, den West London Film Studios sowie in Kingston, Jamaika, statt. Seine Premiere feierte der Film am 20. Januar 2018 beim Sundance Film Festival. Anschließend wurde er im Februar 2018 auf der Berlinale in der Sektion Panorama gezeigt. Der offizielle Kinostart im Vereinigten Königreich erfolgte am 24. August 2018. Der Soundtrack enthält 14 Musikstücke, darunter Werke von Yellowman, The Isley Brothers und Grace Jones.
Handlung und Story vom Film „Yardie“
Dennis „D“ Campbell lebt 1973 mit seinem Bruder Jerry Dread in West Kingston, Jamaika. Während Jerry den Traum von Frieden verfolgt, gerät D zwischen zwei rivalisierende Banden. Seine Liebe zur Schülerin Yvonne macht die Situation komplizierter, da ihr Umfeld in die Konflikte verstrickt ist. In der Hoffnung auf ein Ende der Gewalt organisiert Jerry eine DJ-Session, die die Fehde beenden soll. Doch Clancy Hibbert, ein aufstrebendes Bandenmitglied, schießt während der Veranstaltung auf Jerry und tötet ihn. Ds Welt bricht zusammen, und der Mord markiert einen Wendepunkt in seinem Leben. Von Trauer und Wut getrieben, verändert sich sein Weg.
Zehn Jahre später ist D ein harter Vollstrecker für King Fox, der als Produzent und Drogenboss agiert. Nach einem gescheiterten Geschäft wird er nach London geschickt, um Kokain an den Gangster Rico Grimes zu liefern. Doch als Rico respektlos über seinen verstorbenen Bruder spricht, lehnt D die Übergabe ab und flieht mit der Ware. In London begegnet er Yvonne, die mit ihrer Tochter Vanessa dort lebt. Sie will ihn nicht in ihrem Leben, lässt ihn aber widerwillig bleiben. Während D sein neues Umfeld erkundet, vermutet er, dass Clancy ebenfalls in der Stadt ist. Sein Wunsch nach Rache flammt wieder auf.
Die Wahrheit über den Mord an Jerry
Ein Angriff auf Yvonnes Wohnung zwingt D dazu, sich mit lokalen Kriminellen auseinanderzusetzen. Er verkauft das gestohlene Kokain und verwendet das Geld, um seine Familie zu unterstützen. Zudem hilft er Jugendlichen, ihr Soundsystem zu reparieren, und wird Teil ihrer Musikszene. Doch sein Versuch, ein neues Leben aufzubauen, wird durch Ricos Männer zunichtegemacht, die ihn aufspüren. Nach einer brutalen Attacke verliert D Yvonnes Vertrauen und wird aus ihrem Leben verbannt. Ohne Perspektive konzentriert er sich auf sein letztes Ziel: Clancy. Ein DJ aus seinem Umfeld gibt ihm einen entscheidenden Hinweis. Doch bevor D seinen Rivalen stellen kann, geraten sie beide ins Visier von Ricos Leuten.
Während D seinen Racheplan verfolgt, enthüllt Yvonne, dass King Fox mit Jerrys Tod in Verbindung steht. Bei einer DJ-Session in Ricos Club eskaliert die Lage, und D tötet Rico im Affekt. Später trifft er auf Fox, der sich als Mitverantwortlicher für das Attentat auf Jerry entpuppt. Der Mord war ein verfehlter Anschlag auf Skeeter. Entsetzt über die Wahrheit, erschießt D seinen einstigen Mentor. Die Geister der Vergangenheit verblassen, und D findet endlich Frieden. In einem Zeitsprung wird gezeigt, dass er mit Yvonne und den Kindern ein neues Leben beginnt.
Fazit und Kritiken zum Film „Yardie“
Idris Elbas Regiedebüt „Yardie“ überzeugt mit einem authentischen Setting und einem atmosphärischen Soundtrack, verstrickt sich jedoch in einer überladenen Erzählstruktur. Die Geschichte um D, gespielt von Aml Ameen, bietet spannende Elemente eines Gangsterdramas, verliert aber durch stilistische Übertreibungen an Wirkung. Visuell setzt Elba starke Akzente, insbesondere in den Szenen auf Jamaika, wo kräftige Farben und lebendige Kulissen ein eindrucksvolles Bild der 1970er schaffen. Doch emotionale Momente im Film wirken oft künstlich und überinszeniert. Die Motive der Figuren bleiben teilweise unklar, was besonders bei Ds Beziehung zu Yvonne auffällt. Ihre widersprüchliche Haltung zu ihm und seinem Lebensstil wird nicht ausreichend entwickelt, wodurch die emotionale Bindung schwächer wirkt, als sie sein sollte.
Trotz gelungener Einzelszenen und kraftvoller Musik gelingt es dem Film nicht, eine durchgängige dramaturgische Spannung aufzubauen. Der Versuch, Gangsterepos, Rachedrama und Milieustudie zu vereinen, führt zu erzählerischen Brüchen, die das Gesamtbild schwächen. Während die Darsteller solide Leistungen zeigen, bleibt die Hauptfigur zu unbeständig, um wirklich mit ihr mitzufühlen. Aml Ameen bringt zwar Intensität mit, doch das Drehbuch gibt ihm zu wenig Tiefe. Die musikalische Untermalung passt zwar thematisch, wird aber oft ohne echten Bezug zur Handlung eingesetzt. So bleibt „Yardie“ trotz starker Ansätze letztlich ein Film mit unausgeschöpftem Potenzial.