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Vor dem Knall

Die Entscheidung, den G20-Gipfel in Hamburg abzuhalten, wirft bei den Hamburgerinnen und Hamburgern viele Fragen auf. Warum ausgerechnet hier? Die ganze Stadt befindet sich im Ausnahmezustand. Die Uhr tickt unaufhaltsam – nur noch zwei Wochen bis zum Beginn des Gipfels. In Nahuel Lopez‘ Dokumentarfilm „Vor dem Knall“ wird eindrucksvoll in die Vorbereitungen für das Treffen im Juli 2017 eingetaucht. Dabei werden nicht nur Wut und Ohnmacht sichtbar, sondern es entbrennt auch eine hitzige Debatte über die Grenzen der Demokratie.

Hamburger Gitter
  • Amazon Prime Video (Video on Demand)
  • Dr. Heribert Prantl, Benjamin Derin (Actors)
  • Marco Heinig (Director) - Luise Burchard (Writer) - Marco Heinig (Producer)
  • Audience Rating: Freigegeben ab 12 Jahren

Die Auswirkungen des Gipfels waren in der gesamten Stadt spürbar, mit Verwüstungen, Ausschreitungen und einer massiven Gegenreaktion seitens der Polizei. Der G20-Dokumentarfilm „Vor dem Knall“ feierte schließlich seine Fernsehpremiere am 6. Juli 2018 auf Tele 5 und lieferte den Zuschauern einen fesselnden Einblick in die Ereignisse. Mitreißend und kontrovers zugleich beleuchtete der Film die dramatischen Geschehnisse und brachte damit die Diskussion über die Demokratie und ihre Herausforderungen ins Rampenlicht. Hamburgs Straßen wurden zur Bühne für politische Auseinandersetzungen. Während das Fernsehen die Zuschauer in eine Welt entführte, die von Spannung und kontroversen Standpunkten geprägt war.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Regie und Drehbuch des fesselnden Dokumentarfilms „Vor dem Knall“ stammen aus der Feder von Nahuel Lopez. Der deutsch-chilenische Filmproduzent und Regisseur wurde am 2. März 1978 in Hamburg geboren. Seine vielseitige Ausbildung führte ihn zunächst zur Werbekaufmannschaft und später zu einem Studium der Politikwissenschaften. Parallel dazu begann Lopez als freier Journalist für verschiedene Verlage zu arbeiten. Er war Redakteur der ARD-Sendung „Beckmann“ und Redaktionsleiter der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ bis 2009. Bis 2014 war er Autor für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Mit der Gründung von „Granvista Media“ betrat Lopez schließlich das Terrain der filmischen Dokumentation und etablierte seine eigene Filmproduktionsfirma. Der Non-Profit-Film „Vor dem Knall“ ist eines seiner Werke.

Die eindrucksvolle Kameraarbeit wurde von Florian Kirchler, Nahuel Lopez und Thomas Schlottmann übernommen, während die Schnittarbeit von Nahuel Lopez und Jana Andrlik in enger Zusammenarbeit durchgeführt wurde. Rodrigo Gonzalez steuerte die musikalische Untermalung bei, die dem Film eine zusätzliche Atmosphäre verleiht. Gemeinsam erschufen sie eine mitreißende und unterhaltsame Dokumentation, die den Zuschauern einen einzigartigen Einblick in die Ereignisse rund um den G20-Gipfel gewährt.

In einer packenden Laufzeit von 86 Minuten wirft der Dokumentarfilm einen Blick hinter die Kulissen der Vorbereitungen des G20-Gipfels 2017 in Hamburg, wobei die gesamte Produktion in Deutschland stattfand. Vor der Premiere wurde betont, dass der Film aufgrund seines pädagogischen Wertes ab 14 Jahren empfohlen wird. Dennoch verzichtet „Vor dem Knall“ bewusst auf Gewaltdarstellungen. Stattdessen werden die unterschiedlichen Standpunkte der beteiligten Parteien gegenübergestellt und bieten eine Mischung aus Wut, beschwichtigenden Fehleinschätzungen und reflektierenden Aussagen.

Handlung & Story vom Film „Vor dem Knall“

Der bevorstehende G20-Gipfel im Jahr 2017 in Hamburg wirft bei den Bewohnern der Hansestadt viele Fragen auf. Die Gründe für die Wahl dieses Veranstaltungsortes bleiben den meisten ein Rätsel. Michel Haase, ein Anwohner aus St. Pauli, gibt in der ersten Szene des Dokumentarfilms seine ganz eigene Meinung dazu kund. Er schlägt vor, dass die Gipfelteilnehmer mit einem gecharterten Boot zur Werft Blohm & Voss fahren und dort frühstücken sollten. Vielleicht hätte auch ein Kochlöffel als symbolisches Werkzeug für eine gewaltfreie Auseinandersetzung gute Dienste geleistet. Marga Glanz, die Besitzerin des Plattenladens Groove City, ärgert sich ebenfalls über die Tatsache, dass dieses politische Treffen direkt vor ihrer Haustür stattfinden soll und dass Demonstrationen in der Nähe nicht erlaubt sind.

Im weiteren Verlauf des Films treten verschiedene Personen vor die Kamera, darunter Künstler, Philosophen, Journalisten und Protestforscher. Obwohl keiner von ihnen den Hass gegenüber der Polizei schüren möchte, ist die momentane Situation doch von einer anderen Stimmung geprägt. Gabriele Heinecke, Sprecherin des Anwaltlichen Notdienstes G20, spricht in ruhigem Ton mit Lopez vor der Kamera. Danach erscheinen Staatsrat Wolfgang Schmidt und der Journalist Christoph Twickel von der „Zeit“. Schmidt ist der Meinung, dass der G20-Gipfel richtig und wichtig ist und dass eine Stadt solche Umstände aushalten muss. Im Hintergrund sind jedoch viele Rufe zu hören, die seiner Meinung widersprechen.

Widerstand und Kontroverse

Dennoch bleibt Schmidt beharrlich bei seiner Aussage: „Viele Menschen mögen dies anders sehen, aber man muss mit Trump und Putin reden. Hamburg war der richtige Ort für diese Gespräche.“ Heinecke kritisiert die „Machtdemonstration G20“, einschließlich des frühzeitigen Eingreifens der Polizei und der mangelnden Aufarbeitung der Probleme. Das eigentliche politische Treffen selbst wird jedoch komplett ausgespart. Im Countdown-Modus des Films interviewt Lopez den Philosophen Peter Singer oder Srecko Horvat und stellt ihnen die Frage: Wie kann Protest heutzutage aussehen?

Die Interviews werden von einem dumpf-dröhnenden Hubschraubergeräusch begleitet. Sobald Sie den Film sehen, wird die Stimmung des Ausnahmezustandes förmlich in Ihr Wohnzimmer transportiert. Mithilfe des Dokumentarfilms „Vor dem Knall“ werden die Tage bis zu diesem bedrohlichen Ereignis gezählt. Als jedoch die Situation bei der „Welcome to Hell“-Demonstration eskaliert, entscheidet sich die Produktion des Films bewusst dafür, keine Gewaltszenen zu zeigen. Auch die Plünderungen im Schanzenviertel bleiben den Zuschauern verborgen. Stattdessen wird ein eingeblendeter Text gezeigt, der auf den rechtsfreien Raum und den Einsatz des SEK hinweist.

Während der gesamten Dokumentation werden Fragen aufgeworfen: Warum findet der Gipfel ausgerechnet in Hamburg statt? Was hat die Stadt durch den G20-Gipfel gewonnen? Somit werden auch die fast vergessenen Debatten wieder in Erinnerung gerufen und lassen den Zuschauer über die Auswirkungen des Gipfels nachdenken.

Fazit & Kritiken zum Film „Vor dem Knall“

Der Dokumentarfilm „Vor dem Knall“ bietet einen fesselnden Einblick in die Vorbereitungen und die Auswirkungen des G20-Gipfels in Hamburg. Mit einer packenden Erzählweise und einer eindrucksvollen Auswahl von Interviews und Szenen gelingt es der Dokumentation, die Zuschauer von Anfang bis Ende zu fesseln.

Durch geschickte Kameraarbeit und einen dynamischen Schnitt werden die verschiedenen Standpunkte und Emotionen der beteiligten Personen lebendig dargestellt. Von den Anwohnern, die sich über die Wahl des Veranstaltungsortes wundern, bis hin zu den Experten und Aktivisten, die ihre Meinungen kundtun. Es entsteht ein facettenreiches Bild der Diskussionen und Konflikte rund um den G20-Gipfel.

Der Film vermeidet dabei bewusst Gewaltszenen und Plünderungen, konzentriert sich stattdessen auf die Stimmen und Gedanken der Menschen. Dadurch entsteht eine intime und nachdenkliche Atmosphäre, die den Zuschauer zum Mitfühlen und Mitdenken anregt.