The Lost King
„The Lost King“ zeigt, wie eine entschlossene Frau die Geschichtsschreibung infrage stellt. Philippa Langley stößt durch Zufall auf eine Ungereimtheit in der Darstellung von Richard III. und entwickelt eine Faszination für den lange verschollenen König. Sie beginnt zu recherchieren und stößt dabei auf widersprüchliche Berichte über sein Grab. Ohne archäologische Erfahrung folgt sie ihrer Intuition und stößt auf eine vielversprechende Spur. Doch ihre Ideen stoßen auf Widerstand, sowohl im akademischen Umfeld als auch in ihrem persönlichen Leben.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Sally Hawkins, Steve Coogan, Harry Lloyd (Schauspieler)
- Stephen Frears(Regisseur) - Steve Coogan(Autor) - Steve Coogan(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 6 Jahren
Philippa steht vor vielen Herausforderungen. Experten nehmen sie nicht ernst, Geldgeber springen ab, und selbst ihre Familie beginnt, an ihr zu zweifeln. Dennoch bleibt sie überzeugt, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Mit Hartnäckigkeit treibt sie die Suche voran und kämpft um Anerkennung. Doch kann sie beweisen, dass ihr Instinkt sie nicht trügt?
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
Regie führte Stephen Frears, während Steve Coogan, Jeff Pope und Dan Winch den Film produzierten. Das Drehbuch stammt von Coogan und Pope. Alexandre Desplat komponierte die Musik, Zac Nicholson übernahm die Kameraarbeit, und Pia Di Ciaula war für den Schnitt verantwortlich. Die Hauptrollen spielen Sally Hawkins als Philippa Langley, Harry Lloyd als Richard III. und Steve Coogan als John Langley. James Fleet verkörpert den Historiker John Ashdown-Hill, während John-Paul Hurley als Buckingham auftritt. Weitere Rollen übernehmen Benjamin Scanlan als Raife Langley, Phoebe Pryce als Jo Appleby und James Rottger als Richmond.
Die Dreharbeiten starteten Ende April 2021 und dauerten zwei Monate. Gedreht wurde in Edinburgh. Die Premiere fand am 9. September 2022 beim Toronto International Film Festival statt. Anschließend wurde der Film unter anderem in Calgary, San Diego und Chicago gezeigt. In Großbritannien startete er am 7. Oktober 2022 in den Kinos, in den USA am 24. März 2023. In Deutschland war der Kinostart am 5. Oktober 2023. Auch bei Festivals in München und Leipzig wurde er präsentiert.
Handlung und Story vom Film „The Lost King“
Philippa Langley lebt in Edinburgh und erfährt eine berufliche Enttäuschung. Eine jüngere, weniger erfahrene Frau erhält die Beförderung, die sie sich erhofft hatte. Ihr Versuch, den Vorgesetzten auf die Ungerechtigkeit anzusprechen, bleibt erfolglos. Auch ihre chronische Krankheit wird als Argument abgetan. Zuhause ist ihr Ex-Mann John eine Stütze, doch ihre Lage belastet sie sehr. Ablenkung findet sie in einem Theaterstück über Richard III. Die Darstellung des Königs als grausamer Usurpator erscheint ihr ungerecht. Fasziniert beginnt sie, sich mit seiner Geschichte zu beschäftigen. Sie tritt einer Gesellschaft bei, die überzeugt ist, dass Richard Opfer einer Propagandakampagne wurde.
Von ihrer neuen Obsession angetrieben, gibt Philippa ihren Job auf und widmet sich ganz der Recherche. Sie findet Hinweise darauf, dass Richards Grab möglicherweise in Leicester liegt, entweder im ehemaligen Greyfriars-Kloster oder verschollen im Fluss Soar. Ihre Nachforschungen führen sie zu Dr. Ashdown-Hill, der eine genetische Untersuchung eines Nachkommen von Richards Schwester plant. Mit seiner Hilfe beginnt sie, gezielt nach dem Klosterstandort zu suchen. Ein markiertes „R“ auf einem Parkplatz in Leicester zieht sie magisch an. Sie ist überzeugt, dass Richards Überreste genau dort verborgen liegen.
Die Rolle der Universität
Philippa versucht, die Universität von Leicester für eine Ausgrabung zu gewinnen, doch die Fachleute sind skeptisch. Erst als Finanzierungsprobleme auftreten, zeigt Archäologe Richard Buckley Interesse. Gemeinsam identifizieren sie den historischen Standort des Greyfriars-Klosters. Die Stadt Leicester stimmt der Grabung zu, doch als die ersten Untersuchungen erfolglos bleiben, springen Sponsoren ab. Entschlossen sammelt Philippa Spenden über die Richard-III-Gesellschaft. Die Ausgrabung beginnt schließlich, und schon am ersten Tag stoßen die Archäologen auf ein Skelett mit deformierter Wirbelsäule. Philippa glaubt an ihren Fund, doch Buckley bleibt vorsichtig.
Der Sensationsfund wird schnell von der Universität vereinnahmt. Obwohl Philippa das Projekt ins Leben rief, rückt sie in den Hintergrund. Die Experten bestätigen: Es handelt sich tatsächlich um Richard III. Öffentlichkeitswirksam präsentiert die Universität die Entdeckung, während Philippa kaum Anerkennung erhält. Richard wird feierlich beigesetzt, und die britische Monarchie erkennt ihn offiziell als rechtmäßigen König an. Zum Schluss erscheint Richard Philippa ein letztes Mal, um sich zu bedanken. Als späte Würdigung erhält sie den MBE-Orden für ihre Verdienste.
Fazit und Kritiken zum Film „The Lost King“
Stephen Frears erzählt in „The Lost King“ eine ungewöhnliche Geschichte mit Charme und feinem Humor. Die Suche nach Richard III. entwickelt sich zur persönlichen Mission von Philippa Langley, die Sally Hawkins mit beeindruckender Sensibilität spielt. Ihre Figur wirkt verletzlich, doch sie zeigt unerschütterliche Entschlossenheit. Die Inszenierung verbindet historische Fakten mit einer fast surrealen Note, indem Richard III. ihr als Erscheinung begegnet. Diese künstlerische Entscheidung verleiht dem Film eine besondere Atmosphäre. Die Kameraarbeit von Zac Nicholson unterstützt die erzählerische Balance zwischen Realität und Vorstellung. Dialoge wirken pointiert und unterstreichen die Dynamik zwischen den Figuren. Besonders das Zusammenspiel zwischen Hawkins und Steve Coogan als Ex-Mann bringt emotionale Tiefe.
Die Dramaturgie fokussiert sich auf Philippas Kampf gegen akademische Skepsis und gesellschaftliche Widerstände. Dabei stellt der Film berechtigte Fragen zur Geschichtsschreibung und deren Manipulation. Die Universität von Leicester nutzt den sensationellen Fund für sich, während Philippa an den Rand gedrängt wird. Diese kritische Perspektive macht den Film spannender. Frears gelingt es, historische Themen mit persönlichem Engagement zu verknüpfen, ohne ins Sentimentale abzurutschen. Die Geschichte fesselt, weil sie zeigt, wie Leidenschaft und Beharrlichkeit das etablierte Wissen hinterfragen können.