Leipzig scheitert an Bewerbung für die Olympischen Spiele 2012

In Deutschland konnte man sich gegen vier Konkurrenten durchsetzen, doch international ist die Reise jetzt vorbei. Leipzig hat dafür gearbeitet und entsprechend auch gehofft, die Olympischen Spiele 2012 austragen zu können. Daraus wird aber nichts werden. In einer Vorauswahl schied man jetzt aus, sodass nur noch Paris, Madrid, London, New York und Moskau als mögliche Kandidaten in Frage kommen. Die Enttäuschung ist groß, wenn man auch einsehen muss, dass die Ausrichtung vielleicht doch noch eine Nummer zu groß gewesen wäre.

Anhand von elf Faktoren wurden die Bewerberstädte eingeordnet. Leipzig konnte bei vielen Punkten gut abschneiden, aber vor allem bei der Beherbergung und Infrastruktur büßte man Punkte ein. Dennoch kann man in Leipzig stolz auf die Bewerbung schauen, die zumindest positive Signale für die Zukunft setzt. Alles zur Bewerbung der Leipziger und den Olympischen Spielen gibt es in diesem Artikel zu erfahren.

Leipzig bewirbt sich für Olympia 2012

Die Ambitionen waren groß. Leipzig hatte sich als Ausrichter für die Olympischen Spiele 2012 beworben. Dafür wurde im April 2003 die Bewerbungskomitee Leipzig 2012 GmbH gegründet. Klaus Steinbach wurde Vorsitzender, Wolfgang Tiefensee, Oberbürgermeister von Leipzig, wurde zum Stellvertreter ernannt. Ende des letzten Jahres wurde das Motto vorgestellt, mit dem man in die Bewerbung gehen wollte.

Mit “One Family” wollte man die Einigkeit und Chancen der Stadt verdeutlichen. Unterstützt wurde die Bewerbung unter anderem von Otto Schily und Bundeskanzler Gerhard Schröder. In Deutschland hatten sich zudem noch Düsseldorf, Stuttgart, das Rhein-Main-Gebiet und Hamburg beworben. Leipzig setzte sich durch.

Kein Vorbeikommen an Paris und London

Nachdem Leipzig im nationalen Auswahlverfahren die Nase vorne hatte und dabei auch mit anderen Städten zusammenarbeiten wollte, unter anderem Rostock für das Segelturnier, musste man sich auf internationalem Parkett beweisen. Bis zum 15. Juli 2003 konnten die Bewerbungen offiziell eingereicht werden. Letztendlich haben sich neun Städte beworben.

Neben Leipzig waren es Istanbul, Moskau, London, Paris, Madrid, New York, Rio de Janeiro und Havanna. In der zweiten Runde galt es, detailliert das Projekt vorzustellen, sodass sich das IOC ein Bild der Städte und deren Möglichkeiten machen konnte. Elf Faktoren gab es, anhand derer Punkte an die Bewerberstädte verteilt wurden. Die fünf Städte mit den meisten Punkten wurden zu offiziellen Kandidatenstädten. Zu den Faktoren zählen unter anderem politische Aspekte, die Infrastruktur, die Finanzierung, die Nachnutzung, das olympische Dorf, die Sicherheit und auch der Transport.

Vor allem bei der Beherbergung und der Infrastruktur konnte Leipzig nicht überzeugen und kam so auf eine Note von 6,0. Da Paris (8,5), Madrid (8,3), London (7,6), New York (7,5) und Moskau (6,5) mehr Punkte erhielten, war Leipzig damit ausgeschieden. Somit steht jetzt also fest, dass die Olympischen Spiele 2012 nicht in Leipzig stattfinden werden.

Positiver Einfluss der Bewerbung

Nachdem bekannt wurde, dass es also kein Olympia 2012 in Leipzig geben wird, war in der Stadt die Enttäuschung groß. Gleichzeitig können die meisten aber nachvollziehen, warum man gegen die anderen Städte den Kürzeren gezogen hat. Dennoch schaut man auf eine sehr gute Bewerbung zurück und kann diesbezüglich optimistisch in die Zukunft schauen. Zusammen mit Sönke Wortmann hat man einen Image-Film angefertigt und konnte damit generell die Attraktivität der Stadt steigern. Außerdem sind auch verschiedene Sport Bauten geplant, die zwar eigentlich zum Olympia-Plan gehörten, aber dennoch umgesetzt werden. Letztendlich hat die Bewerbung gezeigt, dass Leipzig mit viel Kreativität und gemeinsamen Engagement an einem Strang ziehen kann.

Die Olympischen Spiele 2004 in Athen

Die Bewerbung von Leipzig war für die Olympischen Sommerspiele 2012, die entweder in Paris, Madrid, London, New York oder Moskau stattfinden werden. Aber eben erst in acht Jahren. Auf das olympische Gefühl muss man aber nicht so lange warten, da natürlich auch in diesem Jahr schon Olympische Spiele stattfinden werden. Dafür wird es vom 13. bis zum 29. August nach Athen gehen. Das sind natürlich ganz besondere Spiele. Nicht nur wurden die Spiele in der Antike in Griechenland erfunden, auch fanden hier 1896 die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit statt. 1906 wurden in Athen inoffizielle Zwischenspiele ausgetragen.

Nachdem man 1996 in Atlanta und 2000 in Sydney gewesen ist, ist man erstmals seit 1992 (Barcelona) wieder zurück in Europa. Insgesamt elf Länder hatten sich auf die diesjährigen Spiele beworben. In die Endrunde kamen Buenos Aires, Stockholm, Kapstadt, Rom und eben Athen. Den Zuschlag für die Spiele gab es bereits 1997. So eine lange Vorlaufzeit ist wichtig, damit sich die Städte auf die Ausrichtung vorbereiten können. Bereits im März wurde das olympische Feuer in der antiken Stätte Olympia entzündet. Das Feuer wird einmal über alle Kontinente gehen, unter anderem geht es dabei auch nach Berlin und München.

Fazit zur Olympia 2012 Bewerbung

Zweimal fanden die Olympischen Spiele bereits in Deutschland statt. 1936 ging es nach Berlin, 1972 nach München. Für 2012 wollten sich unter anderem Hamburg, Stuttgart und eben Leipzig bewerben. National setzte sich Leipzig durch, schaffte es dann aber nicht in den offiziellen Kreis der Olympiakandidaten. Nach einer Vergabe von Punkten anhand verschiedener Kriterien landete Leipzig auf dem sechsten Platz und musste sich Paris, Madrid, London, New York und Moskau geschlagen geben. Somit wird es auch 2012 keine Olympischen Sommerspiele in Deutschland geben. Leipzig hat sich dennoch vorbildlich präsentiert, was Grund zum Optimismus sein sollte.