Legales LSD: WDR Dokumentation “Money Maker” über Berliner Geschäftsmodell
Allgemein ist bekannt, dass alles, was irgendwie unter die Kategorie Drogen fällt, nicht gerade gesund für den Körper oder das Wohlbefinden allgemein ist. Es mag Grenzfälle und andere Ansichten geben, aber alles in allem herrscht doch ein Konsens darüber. Das verhindert jedoch leider nicht, dass es Drogenprobleme auf der Welt gibt, weshalb es streckenweise sehr strenge Gesetze und Verbote gibt.
Verbote gibt es beispielsweise auch für die berühmte Droge LSD. Doch wie kommt es dann, dass ein Berliner Unternehmer die Drogen frei verkaufen kann? Der Trick liegt im Grunde darin, dass es sich nicht wirklich um LSD, sondern um 1d-LSD handelt und damit eine Gesetzeslücke ausgenutzt wird. Die Kriminalbeamten ärgert es, während beim Unternehmer die Kasse klingelt. Jetzt hat der WDR zu diesem Fall eine Dokumentation herausgebracht. Alles dazu in diesem Artikel.
Die Dokumentation zu Dan Becker
Für viele ist diese Geschichte unglaublich und ist Ausdruck dessen, dass der Staat seine Bürger nicht in den Griff bekommt. Wer für eine strikte Verbotspolitik ist, was Drogen angeht, der kann es kaum glauben, dass so etwas überhaupt möglich ist. Doch es gibt ein Unternehmen in Berlin, das sogar einen begehbaren Laden hat, in dem ganz legal LSD gekauft werden kann. Zumindest indirekt, denn tatsächlich handelt es sich nicht exakt um die bekannte Droge, sondern um ein Derivat mit chemisch ähnlicher Formel, das als 1d-LSD bekannt ist. Die Wirkung des Mittels ist ähnlich, da es aber eben offiziell nicht verboten ist, kann es einfach so verkauft werden.
Hinter diesem Geschäft steckt Dan Becker aus Berlin, der zwar die Idee nicht erfunden hat, aber auf den Zug aufgesprungen ist und das Geschäftsmodell perfektioniert hat. Heute kann man über sein Unternehmen online bestellen oder eben auch im Ladengeschäft einkaufen. Zu ihm und seinem Geschäft hat der WDR eine Dokumentation herausgebracht, die im Rahmen der “Money Maker Serie” erschienen ist. Es ist keinesfalls so, dass Becker eine Profession in dem Produkt gefunden hat, aber sein Plan ist, dass er bis zum 30. Lebensjahr Millionär sein will. Und das auf ganz legalem Wege.
Geschäftsmodell durch Gesetzeslücke
Die Dokumentation zeigt einen 27-jährigen Mann, der sichtlich stolz auf sein Unternehmen ist und dass er eine Gesetzeslücke ausnutzt, die sich in Zukunft auch sehr schnell wieder schließen kann. Er ist zufrieden und sieht auch kein Problem darin, dass er die Substanz verkauft. Viel eher freut er sich über zufriedene Kunden und steigende Umsätze. Eine Problematik sieht er also nicht, betont aber, dass die Produkte auch nicht für den menschlichen Konsum gedacht sind. Das muss er, da er sonst gegen das Gesetz verstoßen würde. Ein reflektiertes Auftreten ist nicht zu erkennen, was vielleicht in der Familie liegt, da sein Vater, ebenfalls Unternehmer, sehr stolz auf seinen Sohn ist.
Der LSD Fehler der Politik
Wie kann es überhaupt sein, dass der Verkauf von sogenannten LSD-Derivaten legal ist? Der Fehler lässt sich in der gesetzgebenden Politik finden. Die synthetischen Derivate von LSD (Lysergsäurediethylamid), die möglichst nah an das Original herankommen sollen, sollten eigentlich verboten werden. Dafür wurde auch vom Gesundheitsministerium unter der Führung von Karl Lauterbach ein Gesetz auf den Weg gebracht. Allerdings wurde darin tatsächlich ein Komma falsch gesetzt, sodass die Derivate plötzlich doch erlaubt gewesen sind. Das hat sich Dan Becker zunutze gemacht. Zwar wurde das Gesetz dann doch relativ schnell wieder geändert, doch es ist ein grundsätzliche Problematik, dass die Formeln der Derivate immer wieder modifiziert werden, sodass die Politik nicht immer so schnell hinterherkommt.
Kommasetzung – Mehr als nur guter Stil
Da sieht man mal wieder, wie wichtig Kommasetzung sein kann. Das zeigt sich auch beim folgenden Satz “Wir essen jetzt Opa”, das eine deutliche andere Bedeutung als “Wir essen jetzt, Opa” hat. Aber abgesehen von solchen interessanten Beispielen aus der Welt der Zeichensetzung gibt es ein bekanntes Beispiel, bei dem eine falsche Kommasetzung ebenfalls für Verwirrung gesorgt haben soll. Die Rede ist vom Spinat, dem man viele Jahre lang einen sehr hohen Eisengehalt zusprach.
Der Grund dafür soll sein, dass ein Analyst für Lebensmittel ein Komma an die falsche Stelle setzte und somit Spinat zum Eisenwunder wurde. Ob das tatsächlich stimmt oder es sich nur um einen Mythos handelt, ist nicht bekannt. Es zeigt aber, dass Gesetze so genau wie möglich formuliert werden müssen, wenn sie nicht umgangen werden sollen.
Legalisierung von Drogen
Immer wieder gibt es Debatten darüber, ob Drogen legalisiert werden sollen. Das Hauptargument dagegen lautet, dass Drogen schädlich für Menschen, Familien und die Gesellschaft sind und es daher klare Gesetze geben muss, damit Drogenkonsum – oder der Besitz und Verkauf – strikt verboten wird. Auf der anderen Seite gibt es das Argument, dass die Verbote bisher nicht verhindert hätten, dass es den Markt dafür gibt, sodass eine Legalisierung bestimmter Drogen dafür sorgen könnte, dass diese aus der Kriminalität verschwinden und es einen “sauberen” Konsum und Handel geben könnte. Es wird oftmals darauf hingewiesen, dass auch Alkohol eine ernstzunehmende und gefährliche Droge ist, die in den meisten Fällen ganz legal gekauft werden kann.
Fazit zur LSD Dokumentation “Money Maker”
Aus Sicht von Dan Becker macht er nichts, was verboten oder anstößig wäre. Es gibt Gesetze, an die er sich hält und damit auf legalem Wege sein Geld verdient. Seinem Ziel, Millionär zu werden, ist er durch den Verkauf von LSD-Derivaten ein ganzes Stück näher gekommen. Andere sehen die Sache kritischer und halten das Geschäftsmodell für nicht sinnvoll und sogar gefährlich. Becker freut sich aber über seine Erfolge, wie in der WDR Dokumentation “Money Maker” über ihn klar geworden ist. Wie lange er das aber noch fortführen kann, steht derzeit noch offen, da das Gesundheitsministerium dabei ist, auch die noch bestehenden Lücken zu schließen, sodass dem Handel mit den LSD-Ersatzprodukten ein Riegel vorgeschoben wird.