Lautlos
Viktor, ein Auftragskiller in „Lautlos„, ist Mitte 40 und steht ganz am Rande der Gesellschaft. Dabei arbeitet Victor lautlos, sauber und präzise. Wie alle Profis nutzt er immer seinen wohldurchdachten Plan. Doch eines Tages durchkreuzt ganz unerwartet Nina seinen Weg. Auf einmal wird Viktor zum Lebensretter und entwickelt starke Gefühle für die Dame. Noch sind alle völlig ahnungslos.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Joachim Król, Nadja Uhl, Rudolf Martin (Schauspieler)
- Mennan Yapo(Regisseur) - Lars-Olav Beier(Autor) - Stefan Arndt(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 16 Jahren
„Lautlos“ stammt aus dem Jahre 2004 und der deutsche Kinostart fand am 29. April 2004 statt. Bereits sieben Jahre später lief das Drama im ARD und 2019 noch einmal auf Tele 5. In dieser rasanten Achterbahnfahrt durch die Unterwelt Berlins kämpft Viktor nicht nur um seine Liebe, sondern auch um sein Leben. Der Film beeindruckt durch seine stilvolle Ästhetik, ein engmaschiges Drehbuch und die hervorragenden schauspielerischen Leistungen seiner Darsteller.
Besetzung / Darsteller, Drehorte und Regie
Deutsches Kino ist fast unbekannt für gut gemachte, klassische Genrefilme. Doch für Regisseur Mennan Yapo besteht dennoch Hoffnung im teutonischen Einerlei, denn er produzierte den exzellenten Psycho-Thriller „Lautlos“ als Spielfilm-Debüt. Zuvor machte sich Yapo einen Namen mit Kurzfilmen, ausgefeilten Charakteren, glänzende Darsteller und einen stringenten Spannungsbogen. Bei „Lautlos“ dauert die Handlung rund 94 Minuten und ist in der Kinofassung zwar erst ab zwölf Jahren freigegeben, aber mit einem Elternteil auch ab sechs Jahren erlaubt. Das Drehbuch stammt von Lars-Olav Beier, der als Filmkritiker für den Spiegel schreibt.
Kameramann Torsten Lippstock filmte Joachim Król als Auftragsmörder Victor. Nadja Uhl als Nina und Christian Berkel als den Profiler Lang. Mit von der Partie sind auch Rudolf Martin als Strassmann und Lisa Martinek als Gerwin. Durch den Schnitt von Dirk Vaihinger erhielten die Szenen den letzten Schliff, was durch die Musik von Gary Marlowe und Ben Mono verfeinert wurde. In weiteren Nebenrollen sehen Sie: Peter Fitz, Mehmet Kurtuluş, Wilhelm Manske und Jale Arikan.
Zusammenfassung & Inhalt vom Film „Lautlos“
Viktor ist Mitte 40 und Auftragskiller mit eiskalter Präzision. Mit diesem Job ist es nicht verwunderlich, dass Viktor als Außenseiter in der Gesellschaft gilt und doch sauber, lautlos und präzise arbeitet. Bereits in seiner Kindheit legte Viktor sein Gewissen ab. Dies geschah, als seine Eltern vor seinen eigenen Augen erschossen wurden. Damals hieß er Felix und war neun Jahre alt.
Heute handelt er nicht anders, als von Profis zu erwarten. Viktor verfügt immer über einen wohldurchdachten Plan, der genauso durchgeführt wird. Allerdings weicht Viktor eines Tages von diesem Plan ab. Sein Kindheitserlebnis schubste ihn in diese Bahnen, denn 1967 rächte er kaltblütig seine Eltern, indem er ihren Mörder erschoss. Deswegen musste Felix seinen Namen ändern und untertauchen. Nur noch einen Kontakt hielt Felix aufrecht – zu dem väterlichen Freund und späteren Auftraggeber.
Eines Tages kreuzt Nina die Pläne des heutigen Viktors. Völlig unerwartet taucht sie auf, ohne in dem Plan bedacht worden zu sein. Eigentlich wollte Viktor nur einen ganz normalen Auftrag ausführen. Doch da versucht Nina, sich das Leben zu nehmen, und Viktor rettet ihr das Leben. Sie hat gerade eine schmerzliche Trennung hinter sich und das belastet sie schwer. Ganz langsam entwickelt sich zwischen den beiden eine Liebe. Jedoch ahnt Nina nicht, wer Viktor wirklich ist.
Die Polizei im Nacken
Währenddessen sitzt die Polizei Viktor arg im Nacken. Der Profiler Lang und sein junger Kollege Strassmann heften sich ohne Erbarmen an seine Fersen. Was dazu führt, dass die Auftraggeber das Vertrauen verlieren, und so geraten Viktor und sein Mentor Hinrich gewaltig unter Druck. Langer und Strassmann bohren sich immer weiter in die Psyche des Killers, aber können nicht den nächsten Mord verhindern. Viktor ist nicht bei der Sache, denn seine Liebe zu Nina lenkt ihn ab. Durch sie lernt er das normale Leben kennen. Zuvor hat er fast vier Jahrzehnten in völliger Einsamkeit verbracht. Doch gleichzeitig bemerkt er, dass ihre Nähe eine große Gefahr birgt. Viktor kann nicht einschätzen, ob er Nina die Wahrheit sagen kann. Nina bemerkt dieses Verhalten und folgt ihm heimlich.
So wird Nina Augenzeuge, als Viktor vom Dach des Polizeipräsidiums mit einer Armbrust den russischen Politiker erschießt. Kurz entschlossen stellt Nina ihn nach der Tat zur Rede. Und wieder richtet Viktor die Waffe auf sie, aber schafft es nicht, abzudrücken.
Zur gleichen Zeit werden bei einem Einbruch Fingerabdrücke gefunden, die mit Felix übereinstimmen. Der Einbruch fand bei Nina statt. Lang spürt instinktiv, dass Felix sich bei ihr aufhält und lässt die Damen nicht mehr aus den Augen. Doch Viktor will nun alles auf eine Karte setzen. Er möchte mit Nina das Land verlassen und ein neues Leben anfangen. Gelingt es ihm?
Fazit & Kritiken zum Film „Lautlos“
Das Spielfilm-Debüt von Mennan Yapo versucht nicht erst, vergleichbare Hollywood-Klassiker zu kopieren. Somit interpretiert „Lautlos“ deren Grundthemen auf eine eigenständige Weise. Im Film präsentiert sich der Schauspieler Joachim Król in einer neuen Rolle und dabei füllt er diese gut aus. Er wechselt von Everybody’s Darling mühelos in die Rolle des eiskalten Profikillers. Nur leider kann seine Leistung nicht über die Mangelhaftigkeit des Drehbuches hinwegtäuschen. Besonders zu Anfang finden klischeehafte und super-flache Dialoge statt, die nicht weniger werden.
Ziel war es, einen neuen Typus von Killer zu erschaffen. Bekannte Inhalte variieren und werden nicht nur dumpf ausgeschlachtet. Beispielsweise erhält Polizist Lang einen smarten Kollegen an die Seite, obwohl er gerade frisch von der Polizeischule kommt, akzeptiert der Profiler seinen jungen, kompetenten Partner. Am Ende leistet sich „Lautlos“ einen kleinen Schönheitsfehler, der auch produktionstechnisch auf internationalem Niveau steht. Bei genauem Hinsehen schleicht sich eine Unglaubwürdigkeit ein. Somit ist „Lautlos“ ein fulminanter Thriller, trotzdem fesselnd und packend inszeniert wurde.