Hackedicht – die Schultour der Knappschaft
Hackedicht ist eine Präventionsinitiative gegen Jugendalkoholismus. Gemeinsam stehen die Knappschaft und der Deutsche Kinderschutzbund seit 2010. Ihr Anliegen ist klar: Jugendalkoholismus bekämpfen. Dabei fokussieren sie auf Sensibilisierung für den Alkoholumgang bei Jugendlichen und Kindern.
Seit 2010 ziehen sie mit ihrer Tour „Hackedicht“ durch Deutschland. Unterwegs besuchen sie Schulen. Bislang waren es 67. Rund 19.200 Jugendliche und Kinder konnten sie so erreichen. Zudem wurden 640 Lehrkräfte und circa 2.000 Eltern in das Präventionsprojekt einbezogen.
Hackedicht: der Präventionsbedarf ist nach wie vor groß
Die Statistiken sind alarmierend. Im Jahr 2013 mussten 23.267 Kinder und Jugendliche stationär behandelt werden. Der Grund war akuter Alkoholmissbrauch. Im Vergleich zu 2012 waren es immerhin 12,8 Prozent weniger. Doch der Bedarf an Prävention bleibt.
„Gute Nachrichten sind die sinkenden Zahlen“, sagt Bettina am Orde, Geschäftsführerin der Knappschaft. „Doch wir müssen weitermachen. Jeder einzelne Fall ist einer zu viel.“
Aufklärung mit Spaß
„Hackedicht – Schultour der Knappschaft“ nimmt den Kampf auf. Sie macht Jugendliche und Kinder auf die Gefahren des Alkoholmissbrauchs aufmerksam. Dabei hilft das Bühnenprogramm des Schauspielers Eisi Gulp. Es regt zum Nachdenken an. Auch wird den Schülern ab der 8. Klasse klar gemacht, wie wichtig ein „Nein“ zum Alkoholmissbrauch ist.
Der Kabarettist und Schauspieler Eisi Gulp führt das Programm auf. Es macht mit Humor auf die Risiken des Alkoholkonsums aufmerksam. Am nächsten Tag kommt das Fachteam von Condrobs e.V., einem Suchthilfeverein. Sie sichern die Nachhaltigkeit des Programms.
Bestätigung des Erfolgs
Die Evaluationsergebnisse bestätigen den Erfolg des Projekts. Der zielgruppengerechte und nachhaltige Effekt ist offensichtlich. Ein Schülerkommentar lautet: „Eisi Gulp spricht uns an, wie wir sind. Er macht es auf unsere Art und Weise.“
Fazit der Kampage aus 2011:
Die Knappschaft-Krankenkasse und der Deutsche Kinderschutzbund ziehen ein positives Fazit aus ihrem landesweiten Alkoholpräventionsprojekt in Schulen. Im Rahmen der „Hackedicht – Schultour der Knappschaft“ konnten sie innerhalb der letzten zwölf Monate etwa 9000 Schüler an 33 weiterführenden Schulen erreichen. Das aufklärerische Bühnenprogramm des Kabarettisten Eisi Gulp und die anschließende Nachbereitung durch den Suchthilfeverein Condrobs sensibilisierten die Jugendlichen für die gesundheitlichen Risiken und Suchtgefahren durch Alkoholmissbrauch. Heinz Hilgers, Präsident des Kinderschutzbundes, betont den erzielten Erfolg: „Wir konnten viele Kinder und Jugendliche stärken, auch in der Clique ‚Nein‘ zum Alkoholmissbrauch zu sagen“. Georg Greve, Direktor der Knappschaft, fügte hinzu, dass neben den Schülern auch Lehrer und Eltern durch die Schultour erreicht wurden.
Die Schultour setzte sich vielseitig ein und machte Station an verschiedenen Schulformen. Dazu zählen Gesamt-, Real-, Haupt- und Förderschulen sowie Gymnasien in zahlreichen Bundesländern. Sie reichten von Bayern über Berlin und Brandenburg bis nach Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Auch Schulen in Sachsen und im Saarland profitierten von der informativen Tour.
Generelle Infos zur Hackedicht Schultour
Die Tour ist bundesweit. Sie hat bereits 44.000 Schüler erreicht. Das Projekt nutzt Comedy, um das ernste Thema anzugehen. Schulen können sich noch bewerben.
„Prävention wirkt“, sagt Bettina am Orde. Und das ist das Ziel der „Hackedicht – Schultour der Knappschaft“. Sie möchten junge Menschen, Eltern und Lehrkräfte schulen. Denn sie wollen einen übermäßigen Alkoholkonsum verhindern.
„Mit ‚Hackedicht‘ klären wir auf“, erklärt Cordula Lasner-Tietze vom Deutschen Kinderschutzbund. „Wir stärken Kinder und Jugendliche. Sie sollen ‚Nein‘ zum Alkoholmissbrauch sagen können.“ Mit diesem Ansatz setzt sich das Präventionsprojekt erfolgreich für einen gesunden Umgang mit Alkohol ein.
Bewerbung für die Hackedicht Schultour
Schulen können sich bewerben. Nach den Sommerferien gibt es 15 Schulbesuche. Die Teilnahme ist kostenlos. Nach erfolgreicher Teilnahme erhält die Schule ein Zertifikat. Interessierte Schulen können sich auf www.hackedicht-tour.de bewerben.
Ab wann darf in Deutschland Alkohol getrunken werden
In Deutschland wird der Konsum von Alkohol durch das Jugendschutzgesetz reguliert, das bestimmte Altersgrenzen für den Verkauf und Konsum von alkoholischen Getränken festlegt:
- Ab 14 Jahren: Jugendliche dürfen in Begleitung einer personensorgeberechtigten Person, in der Regel sind das die Eltern, Alkohol trinken.
- Ab 16 Jahren: Jugendliche dürfen Bier, Wein und Sekt kaufen und konsumieren. Spirituosen mit höherem Alkoholgehalt, wie Schnaps, Wodka oder Likör, sind nicht erlaubt.
- Ab 18 Jahren: Volljährige Personen dürfen alle Arten von alkoholischen Getränken kaufen und konsumieren, einschließlich Spirituosen.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Altersgrenzen für den Verkauf und Konsum in der Öffentlichkeit gelten. Im privaten Rahmen obliegt die Entscheidung, ob und wann Kinder und Jugendliche Alkohol konsumieren dürfen, den Eltern oder Erziehungsberechtigten. Jedoch empfehlen Experten, den Konsum von Alkohol bei Kindern und Jugendlichen so lange wie möglich hinauszuzögern, um potenzielle gesundheitliche und entwicklungsbezogene Risiken zu minimieren.
Wie Ihre Kinder den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol lernen
Eltern spielen eine entscheidende Rolle dabei, ihren Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu vermitteln. Dies beginnt mit einem offenen Dialog, der auf Bildung, Verständnis und Respekt basiert.
- Vorbild sein: Kinder nehmen ihre Umgebung auf und lernen durch Beobachtung. Das Verhalten der Eltern prägt also stark, wie Kinder später mit Alkohol umgehen. Ein bewusster und maßvoller Umgang mit Alkohol ist daher das erste und wichtigste Lernmodell.
- Offene Kommunikation: Sprechen Sie mit Ihren Kindern über Alkohol, bevor sie in Kontakt damit kommen. Erklären Sie die Risiken und Konsequenzen des Alkoholkonsums und betonen Sie, dass es normal und akzeptabel ist, Alkohol abzulehnen. Eine offene Kommunikation fördert das Vertrauen und ermöglicht es Ihren Kindern, sich bei Fragen oder Problemen an Sie zu wenden.
- Bildung: Es ist wichtig, Kinder über die physiologischen Auswirkungen von Alkohol aufzuklären. Verständnis für die gesundheitlichen Risiken kann ihnen helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen.
- Regeln setzen: Eltern sollten klare Grenzen und Erwartungen hinsichtlich des Alkoholkonsums setzen. Diese Regeln sollten fair und konsistent sein, und die Konsequenzen für das Überschreiten dieser Grenzen sollten klar verständlich sein.
- Unterstützung und Verständnis zeigen: Der Übergang zur Eigenständigkeit kann für Jugendliche eine herausfordernde Zeit sein. Zeigen Sie Verständnis für die Versuchungen und den Druck, der mit dieser Phase einhergeht, und bieten Sie Unterstützung an.
- Ein positives Umfeld schaffen: Fördern Sie gesunde Freizeitaktivitäten und Hobbys, um zu zeigen, dass es viele Möglichkeiten gibt, Spaß zu haben und sich zu entspannen, die nicht mit Alkohol zusammenhängen.
Letztendlich ist es wichtig, dass Kinder lernen, dass Alkohol kein notwendiger Bestandteil des Erwachsenenlebens ist und dass es vollkommen akzeptabel ist, keinen Alkohol zu trinken. Ein gesundes Familienumfeld, das auf Vertrauen, Respekt und offener Kommunikation basiert, ist der Schlüssel zur Vermittlung dieser Botschaft.