Der Distelfink
„Der Distelfink“ zeigt das Leben von Theodore Decker, dessen Kindheit von einem tragischen Ereignis überschattet wird. Bei einem Bombenanschlag im Metropolitan Museum of Art verliert er seine Mutter und nimmt ein wertvolles Gemälde an sich. Von Schuldgefühlen geplagt, sucht er Halt in einer wohlhabenden Familie und dem Antiquitätenhändler Hobie. Doch als sein Vater plötzlich auftaucht, wird er aus diesem Umfeld herausgerissen und nach Las Vegas gebracht. Dort begegnet er Boris, der ihn mit Drogen und Alkohol in Berührung bringt. Nach einem schweren Verlust kehrt er nach New York zurück und baut sich eine neue Existenz auf.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Ansel Elgort, Oakes Fegley, Aneurin Barnard (Schauspieler)
- John Crowley(Regisseur) - Peter Straughan(Autor) - Nina Jacobson(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Jahre später hat Theo in Hobies Antiquitätengeschäft seinen Platz gefunden, doch seine Vergangenheit lässt ihn nicht los. Die Verlobung mit Kitsey gibt ihm scheinbar Stabilität, während er insgeheim Gefühle für Pippa hegt. Als ein alter Freund auftaucht, erfährt er, dass das Gemälde, das er all die Jahre versteckt hielt, längst verschwunden ist. Eine gefährliche Suche beginnt, bei der sich Theo einer entscheidenden Frage stellen muss: Kann er seine Fehler wiedergutmachen oder verliert er endgültig die Kontrolle?
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
John Crowley führte Regie bei „Der Distelfink“, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Donna Tartt. Peter Straughan verfasste das Drehbuch, während Trevor Gureckis die Filmmusik komponierte. Ansel Elgort spielt den erwachsenen Theo Decker, Oakes Fegley verkörpert ihn als Kind. Nicole Kidman übernimmt die Rolle von Mrs. Barbour, die Theo in ihre Familie aufnimmt. Finn Wolfhard spielt den jungen Boris, Aneurin Barnard stellt ihn als Erwachsenen dar. Ashleigh Cummings und Aimee Laurence verkörpern Pippa in verschiedenen Lebensphasen. Jeffrey Wright ist als Hobie zu sehen, Theos Mentor und Ziehvater. Luke Wilson spielt Theos Vater Larry Decker, während Sarah Paulson dessen Freundin Xandra darstellt.
Die Dreharbeiten begannen am 23. Januar 2018 in New York und umfassten Szenen an der Park Avenue sowie in Westchester County. Zusätzliche Aufnahmen entstanden in Albuquerque und Amsterdam. Roger Deakins war für die Kameraarbeit verantwortlich. Der Film feierte seine Premiere am 8. September 2019 beim Toronto International Film Festival. In den USA startete er am 13. September, in Deutschland am 26. September 2019.
Handlung und Story vom Film „Der Distelfink“
Die 13 jährige Theodore Decker verliert seine Mutter bei einer Explosion im Metropolitan Museum of Art in New York. Im Chaos nach der Detonation übergibt ihm ein sterbender Mann einen Ring und fordert ihn auf, das Gemälde „The Goldfinch“ mitzunehmen. Theo kommt bei der Familie seines besten Freundes Andy unter und fühlt sich besonders zu dessen Mutter hingezogen. Während er sich für Kunst begeistert, kämpft er mit Schuldgefühlen, da er glaubt, seine Mutter durch einen Zufall in das Museum gelockt zu haben. Durch den Ring findet er den Antiquitätenhändler Hobie, der ihn in seine Welt einführt und ihm Zugang zu Pippa, der Nichte des sterbenden Mannes, gewährt.
Andy deutet an, dass seine Eltern Theo adoptieren möchten, doch plötzlich taucht sein entfremdeter Vater Larry mit seiner Freundin Xandra auf und nimmt ihn mit nach Las Vegas. Dort freundet er sich mit Boris, einem rebellischen Jungen aus der Ukraine, an. Boris führt ihn in Alkohol und Drogen ein, während Larry hohe Spielschulden macht. Er versucht vergeblich, an Theos Treuhandfonds zu gelangen. Nach einer durchfeierten Nacht erfährt Theo, dass sein Vater bei einem Autounfall ums Leben kam. Von Xandra angefeindet, flieht er zurück nach New York – mit ihrem Hund Popper und dem versteckten Gemälde. Hobie nimmt ihn bei sich auf.
Die Wahrheit kommt ans Licht
Acht Jahre später arbeitet Theo erfolgreich in Hobies Antiquitätengeschäft. Er trifft Platt, den älteren Bruder von Andy, der ihm mitteilt, dass Andy und ihr Vater bei einem Bootsunglück gestorben sind. Er besucht die kranke Mrs. Barbour und verlobt sich mit deren Tochter Kitsey, obwohl seine Gefühle Pippa gelten, die mit ihrem Freund in London lebt. Gleichzeitig verkauft Theo gefälschte Antiquitäten, um das Geschäft zu retten. Ein misstrauischer Kunsthändler stellt ihn zur Rede und verdächtigt ihn, das Gemälde als Pfand benutzt zu haben. Als Boris plötzlich auftaucht, gesteht dieser, das Bild vor Jahren gestohlen und damit seine kriminelle Laufbahn finanziert zu haben.
Um das Kunstwerk zurückzuholen, reist Theo mit Boris nach Amsterdam. Boris erpresst die Diebe mit einer Waffe, doch die Situation eskaliert. Ein Schusswechsel bricht aus, bei dem Boris verletzt wird. Theo erschießt einen Angreifer, während ein weiterer mit dem Gemälde entkommt. In seiner Verzweiflung will er sich das Leben nehmen, wird aber von Boris gerettet. Dieser hatte die Polizei informiert, wodurch nicht nur „The Goldfinch“, sondern auch weitere gestohlene Kunstwerke sichergestellt wurden. Boris überzeugt Theo, dass ihre riskanten Taten letztlich einem höheren Zweck dienten.
Fazit und Kritiken zum Film „Der Distelfink“
„Der Distelfink“ beeindruckt mit seiner bildgewaltigen Inszenierung und einer hochkarätigen Besetzung, doch er kämpft mit erzählerischen Schwächen. Regisseur John Crowley hält sich eng an die Romanvorlage, verpasst es jedoch, die innere Zerrissenheit des Protagonisten greifbar zu machen. Die komplexe Handlung springt zwischen verschiedenen Zeitebenen, was zwar stilistisch ambitioniert ist, aber nicht immer für emotionale Tiefe sorgt. Ansel Elgort bleibt als erwachsener Theo oft blass, während Oakes Fegley als junge Version überzeugender wirkt. Nicole Kidman bringt als Mrs. Barbour eine subtile Eleganz ein, während Finn Wolfhard als Boris für Dynamik sorgt. Roger Deakins’ Kameraarbeit verleiht dem Film eine atmosphärische Dichte, doch die emotionale Verbindung zu den Figuren bleibt oft oberflächlich.
Trotz seiner Überlänge wirkt der Film an manchen Stellen gehetzt, da viele Handlungsstränge nicht ausreichend ausgearbeitet sind. Die Beziehungen zwischen Theo und seinen Mitmenschen bleiben teilweise schemenhaft, wodurch entscheidende emotionale Momente an Wirkung verlieren. Besonders die Freundschaft zu Hobie hätte mehr Tiefe verdient. Die nicht-lineare Erzählweise führt dazu, dass einige Szenen erst im Nachhinein an Bedeutung gewinnen, statt von Anfang an emotional zu fesseln. „Der Distelfink“ überzeugt mit eindrucksvollen Bildern und einer starken Grundidee, bleibt aber hinter seinem erzählerischen Potenzial zurück.