BTT 2022 » die 61. Bühnentechnische Tagung in Ulm
Theater und Technik gehören schon seit der Antike zusammen, denn auf der Bühne passieren allerlei Dinge, die richtig in Szene gesetzt werden müssen. Moderne Bühnentechnik arbeitet dabei mit den neuesten Technologien, um einzigartige Momente zu schaffen. Das gilt nicht nur für das Theater, sondern generell für Bühnen, auf denen Auftritte aller Art geschehen. Um auf dem neuesten Stand zu sein, wird regelmäßig die Bühnentechnische Tagung veranstaltet.
In diesem Jahr war es bereits zum 61. Mal der Fall. Als Austragungsort für die BTT 2022 hat man sich für Ulm entschieden. Die Messe fand über zwei Tage Ende Juni statt und bot allerhand Einblicke in die neuesten Möglichkeiten. Dazu gab es auch Diskussionen und Vorträge, ebenso Formate zur Weiterbildung und auch Möglichkeiten zum direkten Austausch. Es gab also ein volles Programm, das nicht nur für Leute vom Fach interessant gewesen ist. Zum Abschluss des zweiten Tages gab es am Abend auch noch die Verleihung des Weltenbauer Awards. Alle wichtigen Informationen zur 61. BTT gibt es in diesem Artikel.
Die BTT 2022 in Ulm
Die Geschichte der Bühnentechnischen Tagungen reicht weit zurück und ist schon über einhundert Jahre alt. Erstmals gab es eine solche Versammlung vom Verband Deutscher Bühneningenieure- und Techniker in Wiesbaden im Jahr 1907. Seitdem ist viel passiert und eine Menge Tagungen sind dazu gekommen. Nach zwei Jahren der Pandemie konnte jetzt endlich wieder eine normale Tagung stattfinden, für die man Ulm als Austragungsort ausgewählt hat. Dafür ging es auf das Messegelände der Stadt, das auf verschiedenen Wegen gut zu erreichen ist. Wer sich ein Ticket für die Tagung gekauft hat, konnte zudem kostenlos den lokalen ÖPNV in Ulm und Neu-Ulm nutzen. Ebenfalls enthalten war kostenloses Catering. Die Tagung fand am 29. und 30. Juni 2022 statt.
Vor Ort waren die wichtigsten Unternehmen der Branche, die hier die Gelegenheiten fanden, ihre Angebote vorzustellen und natürlich auch in Kontakt mit anderen Unternehmen zu kommen. Zudem wurde aber auch ein breites Rahmenprogramm erstellt, das ganz unterschiedliche Aspekte umfasste. Unter anderem auch die Ergebnisse zum Thema „Im/material Theatre Spaces“, das ein Forschungsprojekt der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft ist, die auch für die Ausrichtung der Tagung verantwortlich und 1907 gegründet worden ist. Auf dem Messegelände wurden verschiedene Bereiche eingerichtet, die man besichtigen konnte und die für bestimmte Zwecke vorgesehen waren.
Unter anderem gab es das anatomische Theater, in dem Firmen ihre Präsentationen vorstellen konnten. Das Soundlab bot dagegen den idealen Raum zur Vorstellung neuer Technologien. Bei Podiumsdiskussionen wurden die derzeitigen Entwicklungen in der Branche besprochen. Auch Virtual und Augmented Reality spielt eine immer größere Rolle, wofür der Immersive Showroom eingerichtet wurde. Round Tables standen zur Verfügung, um spezifische Themen besprechen zu können. Für einen schnellen Austausch zu Projekten, Dienstleistungen und Produkten wurde eine Area zum geschäftlichen Speed-Dating angeboten.
Das Programm der 61. Bühnentechnischen Tagung
Im Laufe der beiden Tage gab es viele Veranstaltungen, die teilweise auch parallel an den verschiedenen Orten ausgetragen wurden. Los ging es am Mittwoch um 10 Uhr mit der Veranstaltung „Varible Akustik – am Beispiel der Alten Reithalle Aarau“, die im Soundlab stattfand. Danach folgten die Programmpunkte „Anforderungen an Sicherheitskonzepte“, „Die Isarphilharmonie München im neuen Interimsquartier – ein Konzertsaal der Superlative“ und „Neustart Kultur – Studie über eine bisher unbekannte Theaterlandschaft“. Letzteres fand im Donausaal statt. Weitere Programmpunkte am Mittwoch waren „Änderungsvorschläge zur Muster-Versammlungsstättenverordnung“, „Naturidentische, chemiefreie Technologien in der Reinigung von Oberflächen, Textil und Luft“, „14 Jahre Erfahrungen mit digitalen Funkmikrofonen“. Die Veranstaltungen liefen bis zum Nachmittag. Den Abschluss am ersten Tag bildete die Mitgliederversammlung.
Am Donnerstag startete die Bühnentechnische Tagung direkt wieder um 10 Uhr los. An diesem Tag gab es unter anderem folgende Events: „digital.DTHG: Live Showing ‚How to go Virtual‘ – Szenarien“, „Fachkräftemangel am Beispiel der Inspizient*innen – Qualifizierung als möglicher Lösungsweg“, „Im/material Theatre Spaces – Virtual and Augmented Reality am Theater“, „Theater-optimierte Kombinationen von PointSource und BeamSteering Lautsprechern“, „Förderprogramme und deren Tücken für die Umrüstung auf LED“, Orientierung im Förderdschungel“, „VALTEC, variable acoustic lens = optimale Schallführung in PointSoruce and LineArray“, „Gesunde Innenraumluft – immer noch ein Thema?“ und auch „Kompetenzerwerb am Theater in der Zukunft“.
Zudem gab es am Donnerstag auch die Verleihung des Weltenbauer Awards 2022 und auch einige Exkursionen. Dazu gehörten eine Fachführung durch das Theater Ulm, der Besuch des Unternehmens JB-Lighting sowie der Wilhelmsburg Werk XII und Gegenminenstollen. Auf der offiziellen Webseite der Bühnentechnischen Tagung gab es alle Informationen zum Programm. Hier sind auch weitere Infos für Aussteller und Besucher zu finden gewesen.
Fazit zur Bühnentechnische Tagung (BTT 2022) in Ulm
Zwei Jahre musste man darauf warten, dass es wieder losgehen konnte. Denn die Bühnen der Theater sind nun einmal nur vor Ort nutzbar und können nicht einfach so digital ersetzt werden. Die Bühnentechnische Tagung (BTT 2022) in Ulm war daher ein voller Erfolg, sowohl was die Besucherzahlen als auch die Veranstaltungen angeht. An nur zwei Tagen gab es ein volles Programm, das ganz unterschiedliche Formate beinhaltete. Dazu gehörten Gespräche am runden Tisch, Diskussionsrunden, Präsentationen und auch Weiterbildungen. Zudem gab es auch die Gelegenheit für Exkursionen, die zu Orten in der unmittelbaren Umgebung geführt haben. In zwei Jahren wird die nächste Bühnetechnische Tagung in Bochum stattfinden.