AIAC 2018 – der 19. Internationale Kongress der Klassischen Archäologie
Die Kongresse der Klassischen Archäologie, die international durchgeführt werden, haben eine lange Tradition, die auf den Anfang des 20. Jahrhunderts zurückgeht. Meist finden sie in Städten statt, die selbst eine alte Geschichte vorzuweisen haben. Das war auch in diesem Jahr beim AIAC 2018 nicht anders. Es ging dieses Mal nach Köln und Bonn, die gemeinsam den 19. Internationalen Kongress der Klassischen Archäologie durchgeführt haben. Beide Städte haben mit ihrer zweitausend Jahre alten Geschichte wirklich sehr viel Historie zu bieten, die natürlich auch zur Klassischen Archäologie passt. Diese Fachrichtung beschäftigt sich mit der griechisch-römischen Zivilisation der Antike. Alle fünf Jahre findet der Kongress statt. In diesem Jahr hat man sich näher mit der Archäologie und Wirtschaft in der Antike beschäftigt. Einen Rückblick auf die fünftägige Konferenz gibt es in diesem Artikel.
Der Internationale Kongress der Klassischen Archäologie 2018
Eine lange Tradition ist mit diesen Kongressen verbunden. Der erste fand bereits 1905 in Athen statt. Seitdem war man auch schon in Kairo, Rom, Barcelona, Berlin, Rom, Neapel und auch London. Alle fünf Jahre findet der Internationale Kongress der Fachrichtung Klassische Archäologie statt. Nach Mérida in Spanien 2013 ging es in diesem Jahr für fünf Tage in die Nachbarstädte Köln und Bonn, die natürlich selbst unmittelbar mit der römischen Geschichte in Verbindung stehen. Angesetzt wurde der Internationale Kongress in diesem Jahr für die Tage vom 22. bis zum 26. Mai 2018. “Archäologie und Wirtschaft in der Antike” war das diesjährige Thema. Die Konferenz wurde in englischer Sprache durchgeführt.
In Köln hat man den Gürzenich als Austragungsort für den AIAC 2018 gewählt. Dabei handelt es sich um eine Festhalle, die in der Altstadt zu finden ist. Das Gebäude stammt aus dem 15. Jahrhundert und bietet daher die ideale Voraussetzung für eine solche Veranstaltung. Während man sich also in Köln in diesem Gebäude traf, ging es in Bonn an die Rheinische Friedrich-Wilhelm Universität. Diese Universität hat ebenfalls eine lange Historie zu bieten, die früh im 19. Jahrhundert ihren Anfang genommen hat. Neben den Veranstaltungsorten gab es natürlich in Köln und Bonn auch jede Menge weitere Orte zu besuchen, die für Anhänger des Fachs von Interesse sind.
Das Programm des AIAC 2018 Kongress
Schon am 21. Mai sind viele Teilnehmer in den beiden Städten angekommen. Das bot Gelegenheit für Erkundungen der Städte sowie verschiedene Exkursionen. Eröffnet wurde dann aber erst am Dienstag, dem 22. Mai. Dafür ging es in den Gürzenich in Köln, wo die Willkommensveranstaltung stattfand. Direkt am ersten Tag gab es außerdem schon eine Plenarsitzung mit einem Keynote-Vortrag. Am Abend folgte ein Orgelkonzert im Kölner Dom, außerdem ein Empfang im Römisch-Germanischen Museum. Weiter ging es am nächsten Tag in Bonn mit verschiedenen Panel Session. Auch hier gab es am Abend einen Empfang im LVR-Landesmuseum Bonn.
Weitere Sessions gab es an den folgenden Tagen. Vorträge waren unter anderem die Einführung in “Archaeology and Economy in the Ancient World” von Andrew Wilson von der University of Oxford. Sitta von Reden von der Universität Freiburg sprach zum Thema “Archeology and Economic History”. Von der University of Victoria war Geoffrey Kron mit dabei, der den Vortrag “Ancient social equality, biological standards of living, and demographic development in comparative perspective” hielt. Weitere interessante Vorträge waren “Ecological and economical consequences of the human impact on the Mediterranean landscapes – examples from Western Anatolia” von Helmut Brückner und “The shapes of production in classical antiquity: space, scale, infrastructure, integration” von Lin Foxhall.
Am Donnerstag gab es noch ein Fahrt auf dem Rhein, die auch ein gemeinsames Dinner beinhaltete. Später sollte eine Tour verschiedener Brauereien folgen. Am Freitag freuten sich alle Teilnehmer auf die Kongressfeier. Die AIAC 2018 Konferenz endete zwar offiziell am Samstag, dem 26. Mai, doch auch am Tag darauf blieben noch einige Teilnehmer in den Städten, um an Exkursionen teilzunehmen.
Die Klassische Archäologie
Wenn von der Klassischen Archäologie die Rede ist, dann bezieht sich dieses Fach größtenteils auf die römische und griechische Antike, die so prägend für Europa und darüber hinaus die Welt gewesen ist. Zeitlich setzt die Disziplin ungefähr am Ende der Bronzezeit an und endete grob im 6. Jahrhundert nach Christus.
Letzteres ist die Epoche, die als Spätantike bezeichnet und in der Aufteilung der Zeiten vom frühen Mittelalter abgelöst wird. Das Fach arbeitet eng mit anderen Disziplinen der Altertumswissenschaften zusammen. Dazu gehören auch die Assyriologie und die Ur- und Frühgeschichte. Die Ursprünge der Klassischen Archäologie in ihrer heutigen Form sind im 18. Jahrhundert zu finden.
AIAC 2018: die Associazione Internazionale di Archeologia Classica
Ausrichter des Internationale Kongress der Klassischen Archäologie ist die Associazione Internazionale di Archeologia Classica, die 1945 in Rom gegründet wurde. Sie ist von Anfang an eine internationale Gesellschaft gewesen, um den Austausch des Fachs zu gewährleisten. Ihre Ursprünge sind im Instituto di Corrispondenza Archeologica zu finden, das schon 1828 gegründet wurde. Die Aufgabe der Vereinigung besteht darin, den wissenschaftlichen Austausch auf internationaler Ebene zu fördern. Die Kongresse finden schon seit 1905 statt. In Rom fand die dritte Ausgabe 1912 statt. Dorthin und nach Neapel ging es außerdem 1958. Seit dieser Konferenz wird der Turnus von fünf Jahren eingehalten.
Konferenz-Bände: Archaeology and Economy in the Ancient World
Passend zu der diesjährigen Konferenz sind auch Bände erschienen, in denen die wichtigsten Vorträge, Sektionen und Panels zu finden sind. Die Bände “Archaeology and Economy in the Ancient World” enthalten viele Informationen, die aus über neunhundert Vorträgen stammen.
Hier zeigt sich noch einmal, wie sehr die Antike von wirtschaftlichen Aspekten geprägt wurde. Egal ob es die privaten Haushalte betrifft, die Religion oder generell die Entwicklung von Städten. Umso wichtiger ist in den letzten Jahren in der Forschung der Fokus auf die Ökonomie geworden, da darüber viele Informationen gewonnen werden können, die antike Entwicklungen betreffen.
Die Bände können nur als digitale E-Books erworben und heruntergeladen werden.
Die römischen Städte Köln und Bonn
Die beiden Städte Köln und Bonn sind eng mit der Klassischen Archäologie verbunden, da es sich in beiden Fällen um römische Städte handelt. Köln geht auf die Colonia Claudia Ara Agrippinensium zurück, die nicht nur ein bedeutendes Legionslager gewesen ist, sondern auch für den Handel von großer Bedeutung gewesen war. Bonn geht dagegen auf die Siedlung vicus Bonnensis zurück. Beide Städte haben ihre wichtigen Bedeutungen direkt am Rhein bis heute behalten und wurden vielfach über die letzten zweitausend Jahre von verschiedenen Einflüssen geprägt. Es gibt in beiden Fällen noch zahlreiche Spuren aus der römischen Zeit.
Fazit zum AIAC 2018 in Köln und Bonn
Die Klassische Archäologie ist ein Fach, dessen Ergebnisse durchaus auch allgemein bekannt sind. Das liegt daran, dass die römische und griechische Antike vielen Menschen in Teilen bekannt ist. In Köln und Bonn fand jetzt der 19. Internationale Kongress der Klassischen Archäologie statt, der vom 22. bis zum 26. Mai 2018 ausgetragen wurde. Sowohl davor als auch danach haben viele Kongressteilnehmer die Städte erkundet und an Exkursionen teilgenommen. Das Leitthema in diesem Jahr lautete “Archäologie und Wirtschaft in der Antike”. Informationen zu den einzelnen Vorträgen lassen sich in den Bänden nachlesen, die zu diesem Kongress veröffentlicht wurden.